'Keeping the Memory': Eine neue App soll die Geschichte der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma in der NS-Zeit aus deren Perspektive erzählen. DW-Redakteurin Nadine Michollek traf Isidora Randjelovic, Leiterin von romnjapower, in Berlin.
Am 24.10.2012 wurde in Berlin das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas eingeweiht. Viele Touristengruppen, Straßenlärm und Stimmengewirr. Doch geht man durch das braune Stahltor, wird es plötzlich ruhig. Eine Lichtung, umringt von Bäumen, der Reichstag im Hintergrund. Es ist still, nur das Rauschen der Blätter und ein trauriger Geigenton in Moll.
komponiert wurde. Und auch, dass auf den Steinen die Namen der Vernichtungs- und Konzentrationslager oder jener Orte stehen, an denen Sinti und Roma erschossen wurden. Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die gelben Blätter der Bäume, der blaue Himmel. Es ist ein sonniger Herbsttag. Wir gehen um den See herum und halten an einer Steinplatte, auf der Auschwitz steht. Auf dem interaktiven Denkmal der App finden wir den gleichen Stein.
Isidora Randjelovic sagt, die Chronologie des Völkermords reiche nicht, da die Perspektiven der Sinti- und Roma-Community fehlten