Im Immobiliensektor sackt die Stimmung in den Keller. Jeder zweite Befragte in Europa ist der Ansicht, dass der Markt in die Abschwungphase des Immobilienzyklus gerutscht ist. 18. Immobilientag
sto/fed Frankfurt – Im Immobiliensektor sackt die Stimmung in den Keller, vor allem in Deutschland sieht es trübe aus. Der Global Commercial Property Sentiment Index des britischen Berufsverbands der Immobiliensachverständigen und -experten RICS rutschte einer Mitteilung vom Montag zufolge im dritten Quartal auf einen Wert von global −11 nach −6 im Vorquartal. Für Deutschland rauschte der Wert sogar von −20 auf −28.
„Der Stillstand ist in fast allen Immobilienmärkten angekommen, und positive Aussichten sind rar“, fasste gestern die Vorstandsvorsitzende der RICS Deutschland, Susanne Eickermann-Riepe, die Ergebnisse zusammen. Für 2023 verheiße dies nichts Gutes. Sowohl auf der Mieter- als auch auf der Investorenseite sei die Stimmung gleichermaßen schlecht. „Die Investoren üben sich in Zurückhaltung und warten aufgrund der Unsicherheiten ab oder suchen alternative Anlageoptionen.
Nach Ansicht von RICS steigt global das Bewertungsrisiko. Denn weltweit schätzen mehr als die Hälfte der Befragten ihren lokalen Immobilienmarkt als teuer oder zu teuer ein. Am obersten Ende steht hier unter anderem Deutschland mit 84 %. Jeder zweite Befragte in Europa ist der Ansicht, dass der Markt in die Abschwungphase des Immobilienzyklus gerutscht ist. In Deutschland sind es sogar 71 %.
Auch die Experten beim 18. Immobilientag der Börsen-Zeitung am Montag in Frankfurt bestätigten, dass die Marktteilnehmer das aktuelle Umfeld als sehr schwierig empfinden. Inflation, die jähe Zinswende, der Anstieg von Energie- und Materialkosten und eine ungewöhnlich hohe Unsicherheit nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine hätten im Frühjahr eine „Schockstarre“ ausgelöst.
PwC-Partnerin Rita Marie Roland zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Transaktionsgeschäft im nächsten Jahr wieder spürbar zunehmen werde. Auch Nico Rheims, Direktor bei der Beteiligungsgesellschaft Ardian in Deutschland, rechnet mit einer Entspannung und einem Anstieg der Transaktionen.
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