Annalena Baerbock fährt als Außenministerin das erste Mal zur Klimakonferenz. Mit der taz führte sie ein Gespräch über die Frage, was wir dem Globalen Süden schulden. →
wochentaz: Frau Baerbock, sind Sie Teil der letzten Generation?Sie haben selbst immer wieder betont, dass Sie die letzte Generation sind, nämlich die, die das noch verhindern kann.
Aber wie glaubwürdig ist das denn, wenn man aus einem Land kommt, in dem der Klimaexpertenrat gerade gesagt hat, hier werde das für 2030 gesetzte Ziel wohl kaum erreicht? Dass eine radikale Klimapolitik das neue „Realistisch“ ist, sagen Grüne ja nicht erst seit gestern. Aber dafür brauchen wir in einer Demokratie zum Glück parlamentarische Mehrheiten. Die haben wir jetzt endlich. Wir wissen, dass wir uns auf unseren Vorhaben keine Minute ausruhen können. Robert Habeck arbeitet jeden Tag an neuen Gesetzen und Verordnungen, um den Windausbau zu beschleunigen.
Das ist unser Prinzip, auf das wir uns im Koalitionsvertrag verständigt haben. Entsprechend hat der Bundeskanzler bei der Klimakonferenz unterstrichen, dass wir ohne Wenn und Aber aus den Fossilen aussteigen. In den Ländern, die heute schon – in unserer 1,2-Grad-Welt – so massiv unter der Klimakrise leiden, erlebe ich vielerorts eine Mischung aus dem Vorwurf „Ihr habt uns das eingebrockt“ und der Erwartung „Ihr müsst auch hier bei uns vor allem technologisch handeln“. Und darin liegt auch die globale Chance: bei der wirtschaftlichen Entwicklung nicht die Fehler der Industriestaaten zu wiederholen, sondern sofort in saubere Industrien einzusteigen.
Klar kann man sich zu jeder Klimakonferenz darüber beklagen, wie schlecht und viel zu spät alles gelaufen ist. Das erleben wir und erst recht die Menschen im Globalen Süden jeden Tag: wie viel Zeit wir verspielt haben und wie dramatisch die Situation ist. Die Vergangenheit können wir aber nicht ändern. Ich verstehe meinen Job so, alles dafür zu tun, damit wir es in Zukunft besser machen, und zwar so schnell wie möglich.
Unser Fokus ist, die Reform der Weltbank insgesamt gemeinsam zu gestalten. Als ein Land, das leider lange gebraucht hat, endlich mit Verve den 1,5-Grad-Pfad anzupeilen, sollte man sich nicht prioritär an anderen Leuten abarbeiten, sondern zuerst vor seiner eigenen Haustür kehren. Dabei ist zentral, dass man die Augen nicht vor der Realität verschließt. Das beinhaltet den menschengemachten Klimawandel.Okay, keine Antwort. Für Sie ist Klimapolitik die neue Geopolitik.
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