Halb Australien versinkt derzeit in den Fluten. Grund ist das Wetterphänomen La Niña – aber nicht nur.
Ein Auslöser der heftigen Regenschauer, die seit Jahresbeginn auf den roten Kontinent hinabprasseln, ist La Niña, das Mädchen, ein Wetterphänomen, das in und um den Pazifik seit eh und je den Takt angibt. In La-Niña-Zeiten wehen ungewöhnlich starke Passatwinde über dem tropischen Pazifik, die das warme Wasser an der Meeresoberfläche von der Westküste Südamerikas über den Ozean an die Ostküste Südostasiens und Australiens treiben.
Die entgegengesetzten Wetterphasen pendeln im Durchschnitt etwa alle drei bis sieben Jahre hin und her. El-Niño-Südliche-Oszillation, kurz ENSO, nennt man dieses Phänomen. In der Regel dauert La Niña nur ein oder zwei Jahre, in diesem Jahr aber ist es das dritte solche Wetterereignis in Folge. Eine solche"Triple-Dip La Niña" wurde zuletzt in den Jahren 1973 bis 1976 sowie von 1998 bis 2001 verzeichnet.