Nach den Arabischen Aufständen war Tunesien der demokratische Hoffnungsträger der Region. Doch der Präsident sägt an den Errungenschaften.
Die Opposition rief zum Boykott der Wahl auf. Sie wirft dem Präsidenten vor, die Demokratie zu untergraben. Auch der mitgliederstarke und einflussreiche tunesische Gewerkschaftsverband UGTT, der lange zu Saied gehalten hatte, nannte die Parlamentswahl „wenig sinnvoll“.
Für viele Tunesier war Saied lange Zeit ein Hoffnungsträger, inzwischen sinken seine Beliebtheitswerte aber rapide. Viele Menschen kämpfen Tag für Tag darum, über die Runden zu kommen. Lebensmittel sind teuer und mitunter knapp geworden. In Geschäften bitten Mütter inständig darum, mehr als die erlaubte eine Packung Milch pro Person kaufen zu dürfen. Auch Zucker und Butter gibt es derzeit nur selten.
Die Politik hat bislang keine Lösungen für die wirtschaftlichen Verwerfungen und die hohe Arbeitslosigkeit im Land gefunden. Die Führung in Tunis verhandelt derzeit zwar über einen Milliarden-Kredit mit dem Internationalen Währungsfonds , um einen Staatsbankrott abzuwenden. „Der Kredit würde das Land erstmal am Laufen halten, aus der Schuldenspirale kommt es damit aber nicht“, so Gaier. „Es gibt in Tunesien keinen Politiker, der die Weichen wirklich umstellen kann.
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